Das Wochenende beginnt im Brandertal, im Rätikon. Ich starte früh, der erste am Parkplatz, der erste am Berg. Von Südwest schieben sich dunkle Wolken über die Berge, die Spitze der Schesaplana verschwindet bald hinter einer weissen Wand. Es fängt zu regnen an. Stört weder mich noch die vielen Kühe, die sich zwischen Brand (1.037 m) und Melkboden (1.600 m) herumtreiben. Der Weg ist einfach und breit, zumindest bis zur Innerplüdalpe (1.800 m), dann ein Pfad zum Amatschonjoch (2.208 m), welches schneefrei ist.

Seekopf, Douglashütte, und ganz hinten die Kirchlispitzen

dunkle Wolken über der Zimba
Vom Joch führt der Weg hinab zum Nenzinger Himmel. Ich drehe aber gegen Nordwest, in Richtung Fundelkopf, ein massiver Felsklotz, der in seinen Flanken viel Schotter bereit hält. Ein kleiner Steig, hin und wieder Fußspuren, führen fast bis zum Gipfel (2.401 m). Hier kann man sich den Weg aussuchen. Ich bevorzuge Blockklettereien im stabilen Fels als auf Schotterbändern hin und her zu manövrieren. Es ist vollkommen ruhig, nicht ein einziges Tier ist zu sehen, der Wind bläst scharf und kühl, und der Tag hat sich noch nicht entschieden, ob er heiter oder grau sein möchte. Dennoch gewährt mir der Himmel einen Blick bis zum Bodensee.

links die Windeggerspitze, rechts der Fundelkopf

Tiefblick vom Fundelkopf in den Virgloriatobel
Schon auf dem Rückweg, beim Melkboden, zeigt mir die künftige Wirtin Emelie ihre Hundewelpen. Ich wünsche ihr einen schönen Sommer und ich kehre flott ins Tal zurück, bevor der nächste Regenguss mich erfrischen kann.
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[…] paar Hundert Höhenmeter, und ich steh’ am Zwölferjoch (ca. 2.100 m). Den gestrigen Tag am Fundelkopf spüre ich […]
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