Stob Ban: ein typischer Tag in den Grampians
Achter Tag, achte Tour. Man darf sich durch das Wetter einfach nicht abschrecken lassen. Definitiv eine schottische Lektion, denn die Regentage hier sind so üblich wie Schafherden auf der Wiese. Dennoch läuft es sich gut ins schmale Tälchen entlang des Allt Corde a Mhusgain, unweit von Glen Nevis in den Grampians. Eine ausgesucht kurze Tour, will ich heute mal ausschlafen. Ich habe aber das einzige Einzelzimmer im Hostel, und das liegt just neben Küche und Lounge, also wird nichts draus. Ich habe nicht nach dem Zimmer verlangt, aber im “Chase The Wild Goose” bin ich so etwas wie ein Ehrengast, nachdem die Mannschaft dort mitbekommen hat, dass Schottland meine letzte Destination nach 15 Monaten on the road ist…
Die Täler sind wild und einsam hier in Schottland. Das Wetter ist rauh, und die für uns relativ geringe Höhe der Berge täuscht. Jede Bergtour ist sorgsam zu planen, für den Notfall vorzubereiten und Pickel & Steigeisen einzupacken. Ich sehe oft Wanderer, die im Schnee ihre Schwierigkeiten haben, in der schlechten Sicht verloren wirken. Leider wird auch gerade ein junger Mann seit zwei Tagen am Ben Nevis vermisst. Ich denke bei dieser Tour oft an ihn.
Das Tal ist kurz und es geht auch schnurstracks in die Höhe. Ab dem Talende, ein schmaler Pass, führt ein mittelsteiler Grad zum Stob Ban (999 m). Der Schnee ist weich und tief, und auf dem Gipfel ist es wieder einmal so neblig, dass es keine Aussicht gibt, außer zum Rand der riesigen Wechten. Der Weg retour ist derselbe, ohne Schwierigkeiten, der Regen hört auf, und ich trockne bis zum Auto. Einsame Wege, hier in den Highlands, gewiss. Ein paar Käsebrote später geht das Leben weiter.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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