San Joaquin Ridge: lang, steil, Colorado
Wir sind einen guten Tag unterwegs, von Jackson Hole, Wyoming über grandiose Landschaften – Canyons, Steppen, Berge – bis nach Telluride, Colorado. Unsere erste Skitour in den San Juan Mountains steht an, und wir sind ein wenig besorgt wegen der warmen Temperaturen im Tal: in Grand Junction hat es über 15° Celsius.
die San Joaquin Ridge, unser Couloir ist auf der rechten Seiten (N)
Telluride (2.667 m) ist ein hübsches Ski-Örtchen, etwas in der gehobenen Klasse, da fallen wir etwas auf hier, parken unser Büssle in der Main Street und machen uns am Gehsteig für die Tour zur San Joaquin Ridge bereit. Zum Bear Creek Trailhead sind es nur ein paar Meter, und schon sind wir mit den Ski einsam im Bear Creek Canyon unterwegs. Zunächst ist der Weg breit und ausgetreten, dann wird die Schlucht eng und die Spuren weniger. Wir verlieren eine halbe Stunde am Bear Creek Wasserfall, weil wir auf der falschen Seite vorbei wollen. Aber auch auf der anderen Tobel-Seite ist es super steil und eng, und es kostet viel Mühe, den Wasserfall endlich zu passieren. Aber auch darüber ist das Gelände anspruchsvoll – ein enger Steig, eine fragwürdige Brücke, sehr eisige Querungen. Wir werden hier körperlich ordentlich getestet.
Das geht auch nach dem Wasserfall so weiter – steile Hänge, üble Querungen, und unangenehmer Schnee. Die Pausen fallen entsprechend oft aus, meine Jause ist bald aufgebraucht. Wir machen weiter, die Sonne verschwindet langsam hinter Wolken, und endlich sind wir am San Joaquin Couloir, ein langer Schlauch (ca. 300 m, 40-45°). Doch aus dem Befahren wird nichts: manche Stellen sind so aper, dass man die Ski abnehmen müsste. Der Rest ist mit einem Bruchharsch gefüllt: oben 10cm Kruste, darunter ein Meter tiefer, lockerer Schnee mit wenig Bindung zum Fels. Wir entscheiden uns, die Ski unten zu deponieren und hinaufzuklettern, den höchsten Punkt der Ridge (4.103 m) zu besteigen und wieder “zu Fuss” zurückzukehren.
Blick vom Gipfel der San Joaquin Ridge gegen NW
Der Aufstieg ist mühsam, ständig brechen wir durch die oberste Schicht durch und müssen aus hüfttiefem Schnee nach oben graben. Wir brauchen fast eineinhalb Stunden bis zum höchsten Punkt, der eigentlich nur noch Felsen ist. Der Abstieg ist wesentlich schneller, wenn auch kalt und mit viel Eisfall verbunden. Auch die Abfahrt ist nicht grandios, denn der Bruchharsch ist von der üblen Sorte. Entsprechend mühsam fahren wir ab, mit ein paar interessanten Stellen, die die volle Kontrolle der Ski beanspruchen. Es bräuchte einfach Neuschnee hier, egal in welcher Exposition. Gut, dass es hier so viele gefrorene Wasserfälle gibt. Die Steileisgeräte singen schon im Auto…
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"Super gsi - Beginner's Mind" berichtet über Mark's Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier...
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[…] Aber der Ice Park ist riesig und die Attraktion hier im Winter, nicht wie in Telluride auf der anderen Seite der Berge, wo Skifahren an erster Stelle steht. Man kann es hier gut […]
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