Prison area: Hitchhiking prohibited
Der Himmel ist dunkel, aber ich bin schon auf der Interstate 80 durch Nevada nach Osten. Regen fällt, später auch Schnee. Das Radio verpasst mir eine Ladung Melancholie per Country Folk, und die Landschaft tut ihr übrigens. Ocker-gelber Sandstein, die Prärie bedeckt mit kleinwüchsigen Büschen, hin und wieder eine Farm, meist aber eine endlose Straße, begrenzt von Stromleitungen und weiter entfernt massiven Gebirgszügen, die angezuckert sind. Lange Güterzüge begleiten mich, dann tauchen wie aus dem Nichts kleine Siedlungen auf – Tankstelle, Trailer-Park, Casino, abgestellte Trucks. Hin und wieder eine Mine, oder ein Zementwerk, dann wieder ein Kraftwerk, irgendwo in der Landschaft, als wäre es eine Siedlerkolonie auf dem Mars. Depots aller Art: Armee, Transportfahrzeuge, Gefängnisse. Diese sind besonders ausgezeichnet: “Prison Area. Hitchhiking Prohibited” (Gefägnisareal – Autostoppen verboten). Als ich am frühen Nachmittag in Utah ankomme, erwartet mich Schnee im Tal – eine schöne Überraschung seit Tahoe. Aber als ich nach rechts schaue, da ist der Beifahrersitz noch immer frei.
Nevada ist ein von Gebirgszügen geprägter Staat
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"Super gsi - Beginner's Mind" berichtet über Mark's Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier...
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[…] Ich bin glücklich, als ich frühmorgens den Kopf aus dem Büssle strecke: es schneit. Und damit kann ich den langen Zustieg zu meiner Skitour mit den Ski an den Beinen beginnen. Die Straße durch den Middle Canyon ist gesperrt, und ich habe gute 10 Kilometer zu gehen, bevor ich an meinen Startpunkt gelange. Das Laufen auf der flachen Straße geht einfach. Frische 15 cm Schnee, und keine einzige Skispur. Es ist sehr ruhig, kein Wind, keine Tiere, keine Menschen oder Maschinen. Es ist totenstill, und ich ziehe meine Spur sehr einsam durch diese Landschaft, von der ich wegen der dichten, tiefen Wolken nur die erste Baumreihe sehe. Man könnte meinen, ich bin der einzige Mensch, der letzte Mensch auf Erde. Würde ich nicht wissen, dass Tooele 15 Kilometer weiter nördlich liegt, wäre die Illusion perfekt. So erscheint die Welt etwas furchteinflössend, nur ich und die Bäume und der Schnee. Ich kann mir ein Leben in der völligen Einsamkeit nicht vorstellen. Einsamkeit ist schön, wenn man weiss, dass man sie gegen Gesellschaft tauschen kann, wenn man sie braucht. […]
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