Nichts als teurer Rauch am Etna
Am Morgen springen wir frisch aus dem Büssle, der Parkplatz am Rifugio Sapienza ist aber trotz einiger Camper menschenleer. Scheint noch alles zu schlafen, als wir in leichter Bergmontur die Hänge unterhalb des Skilift am Etna hochsteigen. Das Lavagestein ist lose, aber dennoch gut zu gehen, und so kommen wir doch recht rasch voran, auch wenn wir kein Bedürfnis haben, schnell nach oben zu kommen. Die Route ist eher fad und man sieht bereits von unten, wohin man laufen wird müssen, zumindest zum ersten Teilziel, der Bergstation des Skilifts. Als wir oben ankommen, beginnt die Bergbahn gerade anzulaufen. Wir schauen nach unten, und am Parkplatz passiert immer noch nicht viel.
Ab hier wird’s etwas interessanter, zumindest müssen wir durch hohe Schneegassen wandern und später auf einem etwas flachen Plateau Staub schlucken: der Wind wird stärker. Die Aussicht ist heute nicht so prächtig, dennoch bleiben die Wolken oberhalb des Etna. Aus dem einen oder anderen Grat kommt Rauch empor, aber sonst ist alles sehr friedlich hier. Bis dann die ersten Allrad-Busse vorbeirauschen, vollgestopft mit Touristen, die sich den Weg nicht antun wollen und direkt bis zum Kraterrand fahren. Für einen stolzen Preis – rund 50 Euro pro Nase. Die machen aber ein fettes Geschäft, denke ich mir, und sehe mich bestätigt, als wir gut 20 Minuten später am “Parkplatz” ankommen. Der Weg zum “Krater” ist gerade mal 400 m, und dann sieht man in ein Loch, aus dem etwas Rauch kommt. Das muss der teuerste Rauch in der Gegend sein!
Diesem treiben schauen wir keine fünf Minuten zu. Schon nehmen wir eine Abkürzung über einen gegenüberliegenden Hang und sind sehr schnell wieder bei der Bergstation. Dort stehen schon mehr als hundert Personen für die nächsten Busse Schlange. Ich fasse es nicht. Wir gehen weiter, steigen bis zum Rifugio ab, schauen uns nochmals verwundert an und drehen den Motor grinsend an. Auch das ist Sizilien. Der große Parkplatz ist mit mehreren Großraumbussen belegt, daneben Dutzende Fahrzeug. Das Geschäft blüht, und wir haben nichts dazu beigetragen. Also runter vom Berg, und ab nach Syracusa!
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[…] dem Spaziergang zum Kraterrand am Etna, fuhren wir recht zackig vom Berg mitten nach Catania. Die italienische Beschilderung hat uns, […]
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