Ein langer Tag: Grosslitzner-Seehorn Überschreitung
Nun häufen sich doch unsere Besuche am Vermuntstausee in letzter Zeit – Valgraggersgrad, Hochmaderer und nun die große Überschreitung von Grosslitzner und Seehorn an einem Tag.
links der Litznersattel, rechts davon der Grat zum Großlitzner
Diese Tour hatten wir schon länger auf unserer Liste, aber erst jetzt und durch Zufall sind wir zu einer Gruppe dazu gestossen, die uns auf diese Tour eingeladen hat. Mit Roland, Johann und Alida vom Alpenverein Dornbirn stiegen wir um 6.30 vom Vermuntstausee (1.749 m) hinauf bis knapp unter die Saarbrückner Hütte (2.538 m). Von dort geht die Tour hinauf zur Litznersattel (2.737 m), und noch ein bisschen weiter nach Westen gegen den Grat des Großlitzner, über eher rutschiges, sandiges Geröll.
Großlitzner vom Grat zum Seehorn aus gesehen, schöne zwei Seillängen zum abseilen
Den Einstieg in unsere Kletterei am Grat (wir hatten zuvor schon einige einfache Passagen ohne Seil überwunden) bildeten griffige, etwas mit Flechten überzogene große Blöcke, die meist im dritten Grad luftig aber locker zu bewältigen waren. Insgesamt stutzten wir die 6 Seillängen (laut Kletterführer Vorarlberg) auf 3 zusammen und kamen so recht flott auf den Gipfel des Großlitzner (3.109 m). Die Aussicht zum Ortler, Piz Palü und Tödi war heute überwältigend. Damit war aber auch schon die Kletterei im Großen und Ganzen beendet.
Vom Gipfel seilten wir zwei lange und überhängende Seillängen ab, kletterten weiter etwas ab und folgten dann dem nicht schwierigen, manchmal etwas ausgesetztem Grat hinüber zum Südgrat des Großen Seehorns. Hier war überhaupt keine Sicherung notwendig, recht einfach und steil ging es Kuppe für Kuppe nach oben. Auch das Große Seehorn (3.121 m) war bald erreicht.
es ist nicht mehr weit zum Seehorn
Der Abstieg war etwas mühsam, folgten doch ungefähr zehn Abseillängen zum Bergschrund hinunter. Die meisten dieser Abseillängen wurden von zwei parallel genutzt, um Zeit zu sparen. Trotzdem, Abseilen ist immer zeitaufwändig. Vom Bergschund über den Seegletscher (recht rutschig mit Bergschuhen, aber kaum Spalten) kamen wir gut zur Seelücke. Von dort führt dann ein markierter Steig unterhalb des Kleinlitzner zur Saarbrückner Hütte, die nur noch Radler, Kaffee und Kuchen anbieten konnte – alle Vorräte waren aufgebraucht! Das Wetter hielt, wir hatten zwei 3.000er in der Tasche und einen perfekt ausgenützten Bergtag hinter uns. Der Weg hinab zum Vermuntstausee war uns dann auch nicht mehr lästig.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] Großlitzner und Seehorn im Hintergrund […]
[…] Der Tag beginnt um 04.00 in Dornbirn, und mit dem Rucksack und den Ski auf dem Rücken in Partenen (1.051 m) zwei Stunden später. Ein frecher, kalter Wind bläst mir da vom Osten entgegen, ich muss die Handschuhe gegen die sich einstellende Taubheit der Hände anlegen. Durch den Wald hoch bis Außerganiferalpe (1.518 m), und dann im Skimodus unter der Staumauer des Kops-Stausees zur Verbellaalpe (1.938 m). Wie immer, schön, einsam, ruhig. Die Alpe ist immer noch zugeschneit, und die Osthänge warten nur darauf, vollständig abzugehen, die Schneemäuler leicht aufgerissen. Ich dreh’ also gegen den Westhang, hinüber zu den Fluhspitzen, komme an einer recht großen Lawinenbahn vorbei, schon entladen, und steige so hoch es geht zur westlichen Schulter. Das Skidepot steht, und ich mache mich schnurstracks über den Nordgrat zum Gipfel auf. Es ist hart, es ist rutschig, und ich komme gut hinauf. Die Sicht ist heute prächtig – Kops unter mir, Galtür, der Hochmaderer auf der anderen Talseite, das Große Seehorn. […]
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