Kaltenberg: viele Meter, kein Genuss
Einmal vorweg: eine Genusstour sieht anders aus. Das liegt aber weniger am Berg, sondern an den derzeitigen Schneeverhältnissen: Harsch, rutschige Aufstiegsspuren, windgepresste und pickelharte Hänge. Das war heute am Kaltenberg nicht anders.
Start am Bahnhof von Langen am Arlberg (1.217 m) um 7.30, Aufstieg über den Alpweg zur Unteren Bludenzer Alpe (1.546 m). Dieser Weg zeigte schon deutliche Verbrauchsspuren, Schnee war noch da, aber schon sehr eisig und an manchen Stellen ausgeapert. Von der Unteren Bludenzer Alpe stiegen wir zunächst dem Albonabach folgend, später auf dem Alpweg zur Oberen Bludenzer Alpe weiter auf. Wir querten das hügelige Gelände unterhalb der Kaltenberg Hütte Richtung Süden und überwanden so die erste Steilstufe am Albonabach.
Diese Querung nach Süden führt über offenes Gelände vorbei am Alpenkopf und der Maroispitze. Im Osten begrenzt der Krachelgrat den Weg. Zunächst ist es im Krachel noch nicht allzu steil, doch je weiter man nach Süden kommt, desto anspruchsvoller werden die Hänge. Spitzkehren-üben ist angesagt. Auf der Krachelscharte (2.650 m) gibt’s mal eine Pause plus einen kurzen Marsch hinüber zur Krachelspitze (2.686 m), die eher wie ein sanfter Hügel wirkt.
Es folgt eine Abfahrt von rund 150 Höhenmeter zum Kaltenbergsee. Hier bekommen wir eine Vorahnung, wie hart die Rückfahrt sein wird. Vom Kaltenbergsee geht’s nochmals immer steiler werdend, aber recht unschwierig bis kurz unterhalb des Gipfels – Skidepot. Jetzt noch eine kurze Kletterei am Seil, und schon ist man am Gipfel des Kaltenberg (2.896 m). Wunderbare Ausblicke ins Montafon aber auch ins benachbarte Tirol. Sonne pur, und auch später unweit des Skidepots am Grat mit Blickrichtung Pflunspitze.
Die Pflunspitze
Der Gipfelhang lässt sich überraschend gut abfahren, der Gegenhang zur Krachelscharte ist mühsam, weil die Sonne hier richtig herunterbrennt. Nun werden die Schneeverhältnisse immer miserabler, wir müssen sehr hart arbeiten. Irgendwann passieren wir die Obere, später die Untere Bludenzer Alpe. Die Beine werden vom Pflug-Fahren entlang des Alpweges langsam müde, aber der Spar in Klösterle belohnt uns schließlich doch mit Latella und einem Mango-Joghurtdrink.
Diese Tour ist sicherlich nur jenen zu empfehlen, die mal einen Tagesausflug machen wollen. Rund 7 Stunden haben wir insgesamt für die 2.040 Höhenmeter und 11,6 km gebraucht. In unsere Top-10 Liste kommt diese Tour nicht, aber wenn es hier mal ordentlich Schnee hat, ist Tiefschneefahren hier ein Traum (aber die Hänge sind schön steil, also Vorsicht bei der Lawinenbeurteilung!). Für uns bleibt diese Tour deshalb einfach ein Eintrag ins Gipfelbuch und ein kleiner Push für die Höhenmeterstatistik 2011.
Abonniere dieses Blog
Über dieses Blog
Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
Trackbacks & Pingbacks
[…] unscheinbarer Gipfel, der im Schatten seiner großen Nachbarn (Kaltenberg, Eisentalerspitze) steht und dennoch ein Kleinod des Klostertals ist: der Raue Kopf (2.043 m). Und […]
[…] Im Krachel […]
Leave a Reply
Want to join the discussion?Feel free to contribute!