Bukhara: Mehr als nur Souvenirs
In Bukhara denken wir nicht, wir schlurfen einfach nur durch die Straßen. Es ist so fantastisch normal in diesen Gassen, und nach Marokko auch so seltsam vertraut, in verwinkelten Ecken nach dem Ausgang zu suchen. Mal ist es ein Fruchtstand, der uns neugierig macht, mal ein Ständchen mit alten Sowjet-Pins, dann ein paar Jungs, die mit ihren Rädern ihre Zeit genießen.
Schulkinder in der Altstadt von Bukhara
Je weiter wir in die Altstadt mit seinen Sehenswürdigkeiten aus Moscheen, Mausoleen, Bazars und Badeanstalten kommen, desto mehr Busreisetouristen erscheinen in unserem Sehfeld. Wir drehen rasch ab, oder verdrücken uns in ein offenes Straßencafé. Wir haben kein Interesse an Souvenirs oder Teppichen, wir haben nur einen Rucksack und kein Busfach.
Die Luft ist angenehm warm, der Tee schmeckt wie immer süß und schwarz, und der Nachbartisch geht unter in einem Rausch aus Vodka und Zigaretten. Keine Eile in Bukhara, trotz einsetzender Dämmerung. Gänse lärmen im nahen Tümpel, Geruch von Schaschlik liegt über uns. Die Zeit bleibt stehen an diesem frühen Herbsttag.
kein historisches Bauwerk, sondern unsere Unterkunft
Unser Fahrer aus Samarkand versteht nicht, warum wir nicht im billigen Hotel seines Freundes absteigen wollen. Wir haben diese Buden, die was kosten und nichts bieten, satt. Gerne gönnen wir uns ein teuereres Zimmer, von dem wir auch was haben – ein Bad, welches drei weitere Pärchen gleichzeitig vertragen hätte. Und spätestens wenn Pfannkuchen am Frühstückstisch liegen, weiss man das zu schätzen. Bukhara ist irgendwo zwischen Moderne und Geschichte, zwischen Lockerheit und Tourismus. Wir drehen ab, verlassen die Stadt im Morgenlicht, kreuzen nochmals die Wüste gegen Süden, nach Turkmenistan.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] ihre Weise mit uns, mit einem Lächeln. Am nächsten Morgen geht es weiter ins Landesinnere nach Bukhara, entlang von Baumwollplantagen und kleinen Siedlungen, entlang der […]
[…] für Turkmenistan zu bekommen, schauten wir dem Grenzübertritt mit leichtem Kopfweh entgegen. Von Bukhara kommend erreichten wir die Grenze eineinhalb Stunden später, schrieben auf der usbekischen Seite […]
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