Sturm am Hohen Freschen
Gerade rechtzeitig vor der aufziehenden Schlechtwetterfront wollten wir das Wochenende retten – und zwar wie letzte Woche im Laternsertal. Diesmal ging es auf die andere Seite – also nicht auf die Gehrenspitze – sondern rüber zur Matona (1997m).
Anfahrt spitze, Parkplatz spitze, Aufbruch zur Garnitzen Alpe spitze. Die Sonne schien, und nach der Garnitzen Alpe, dann das braune Ungetüm: Das war’s dann mit dem Fellen. Wir hatten die Wahl: einen Umweg zur Matona nehmen, gänzlich umkehren und doch die Nordhänge suchen, oder die Schi schultern und über den Garnitzaweg zur Saluver Alpe zu gelangen. Wir konnten das Gelände nicht einsehen, aber hofften auf eines: Schnee.
Drei-viertel Stunde lang ging es bergauf – also die letzte Variante zum Hohen Freschen – und die Schi nicht an den Beinen, und da dankten wir es den Tourenschuhen, dass sie sich im Wandern genauso eignen wie auf den Schiern. Kurz unterhalb der Saluver Alpe fanden wir ihn doch, den Schnee, und dann ging es nur mehr nach oben, über Harschfelder, die kaum angefaßt schienen. Eine dezente Spur führte südlich des Freschenhauses unterhalb des Schusterstuhls, wo uns der heftige Wind nicht nur beinahe ins Mellental fegte, sondern überraschend schnell dunkle Wolken aus dem Westen heranschaffte.
Zum Hohen Freschen (2004m) ist es vom Schusterstuhl nicht mehr weit, und ganz oben hielten wir nur eine kurze Rast. Zu unbeständig, zu windig, keine Sonne für Beate. Eine beinharte Abfahrt folgte, inklusive Salto meiner Wenigkeit, bevor wir bei der Saluver Alpe nochmals die Felle anschnallen mussten – es ging Richtung Gapfohl.
Der Abstieg mit geschulterten Schiern hatte uns abgeschreckt. Lieber die Piste bis nach Innerlaterns herunterfräsen. Und dann hatte ich die A*sch-Karte gezogen – vom Schilift-Parkplatz bis nach Bad Laterns zu laufen und das Auto zu holen. Wären da nicht die Tourenschuhe, ich hätte geflucht. Naja, tat ich trotzdem, weil zwei Autos auf dem Weg dorthin nicht stehen blieben. Das dritte schon, nach einer halben Stunde Spaziergang. Ich hatte mein verzweifelstes Gesicht aufgesetzt…
Ich saß also im Auto, holte meine strahlende Begleiterin vom Après-Ski ab und wir düsten zum Interspar nach Feldkirch. Ja, zum Interspar! Nach einer 5-Stunden-Tour, nach rund 1.000 Höhenmetern, nach 45 min Schier mehrere Hänge hinauftragen, nach 3 km mit Tourenschuhen auf dem Asphalt latschen, ja, nach alle dem gingen wir in ein völlig überfülltes Interspar-Center zum shoppen. Selber schuld, ich hatte es versprochen. Und deshalb gibt es jetzt auch einen Mohn-Mandarinen-Kuchen. Das entschädigt mit links.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] kam aber doch der hier breite Rücken (gegen Süden gelangt man zum Hohen Freschen), ich fand den Weg und konnte wieder im Lauftempo zur Abzweigung zum Alpkopf (1.788 m) gelangen. […]
[…] dann weiter zur Gäwieser Höhe und zur Matona (1.998 m). Es läuft sich gut und leicht und der Hohe Freschen (2.003 m) schaut bein Ansteig von Süd aus wie ein Hügel. Als ich dann auf die andere Seite […]
[…] Kuppe ist. Wir sehen gerade noch die Sonne untergehen, blicken einmal um uns herum (Nob, Matona, Hoher Freschen, Sünser Spitze, Ragazer Blanken, Mittagsspitze, Portlerhorn, Löffelspitze, Gehrenspitze) und […]
[…] Das trübe Wetter setzt sich auch heute fort (siehe Tourbericht vom Kreuzjoch vom Vortag) grau im Tal, die Berge in den Wolken. So zumindest die Wettervorschau. Wir wählten eine Tour, von der wir uns auch im Nebel keine großen Orientierungsschwierigkeiten erhofften. Wir wählten die Matona (1.998 m), Nachbarin des Hohen Freschen. […]
[…] nach Südosten – der Hohe Freschen Kategorie: Hiking & Trekking, VorarlbergTags: Dornbirn > First > Hohenems > […]
[…] Tragen und Ziehen des Rades zum Dümelisattel, über den Dümelikopf (1.523 m, mit schöner Sicht auf den Hohen Freschen, dessen Spitze fast immer in Wolken lag, und zur Hohen Kugel) und dann hinunter bis zur Valors […]
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