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Hitze jenseits von Gut und Böse

Schon mal vorweg: die Hitze hier in Paraguay ist nicht mehr lustig. Das ist nicht ironisch gemeint, das geht ein wenig an die Substanz. Heute haben wir mehr als 40 Grad Celsius in Ascuncion. Ok, aber zuerst die Erkenntnisse unserer 12-Stunden-Busfahrt von Curitiba (Brazil) nach Ciudad del Este (Paraguay):

  1. Nicht alle Vornamen brasilianischer Busfahrer beginnen mit “E”. “Walter” brachte diese Hypothese zu Fall, nach dem Eduardo, Euridicles und Emerson diese vermuten liessen. Eines haben sie aber alle gemeinsam: sehr freundlich und hilfsbereit.
  2. Die Sitze hinten im Bus sind fuer den A…, weil erstens das Klo daneben ist und es mieft; zweitens, weil man auf der Achse sitzt und drittens der Motor unter dir brummt.
  3. Das Grenze-Ueberschreiten ist eine Anstrengung, weil man verdammt aufpassen muss, auch jeden Stempel und Karte zu bekommen, den man auf der anderen Seite braucht. Das wussten wir spaetestens dann, als wir in Paraguay in eine Polizeikontrolle geraten sind. Der Pokerface-Polizist zeigte mit seinem fleischigen Finger just auf uns als einzige Fahrgaeste: “Documentos!” Ok, ok, da haste. Ist ja nicht ganz ohne hier, Paraguay war ja bis vor kurzem eine Militaerdiktatur, da haben sich manche Sitten noch nicht ganz auf die neue Situation umgestellt…

Nun der lustige Teil: wir sind am gleichen Tag dann von Paraguay nach Brasilien zu Fuss zurueck, und nach einer Stunde Marsch, Hitze und Orientierungsproblemen (sie schien schon ein klein wenig genervt), kamen wir zum Busterminal in Foz de Iguacu. Eine Stunde spaeter standen wir an den Wasserfaellen, die ziemlich cool waren, weil:

  • wir endlich unsere Fuesse ins Wasser stecken konnten
  • da sonst noch ziemlich viel Wasser den Bach herunter kam
  • grosse Eidechsen herum krochen
  • freche Waschbaeren die Muelltonnen unsicher machten
  • und: wir mit dem Bus bis zur Grenze zurueck fuhren

foz-de-iguacu-travel
Foz de Iguacu

Die Grenze bildet eine riesige Bruecke, die Foz und Ciudad del Este verbindet, wo wir uebernachten wollten. Die Stadt muss man sich wie aus einem Western vorstellen: eine riesige, lange Strasse, die mit rot-braunen Dreck bedeckt ist; links und rechts saeumen jeweils zwei Gassen mit Marktstaenden den Weg, der nur so die Gluthitze, die vom Himmel kommt, reflektiert. Dazu noch tausende Fussgaenger, tausende Autos, und nochmals tausende Motorradtaxis. Und natuerlich die fliegenden Verkaeufer, die keinen Stand haben, und die alles anbieten, was Geld zu bringen scheint: Muskeltrainer, Pringles-Chips, Batterien, Unterhosen (da muss man seine Groesse schon genau kennen), DVDs, sogar Blutdruckmessgeraete (?). Einfach irre.

Und jetzt das Erholsame – die Unterkunft: Hotel Austria. Nichts ueber gewohnte Qualitaet. Se habla aleman, man spricht deutsch, auch in Paraguay, zumindest an einigen Flecken. Die Bayers, die das Hotel fuehren, kamen aus Wien und Ra(a?)ch, eine Uroma gar aus Vorarlberg. Wir hatten es gut: Zimmer mit Bad, TV, Kuehlschrank, AirCon, Riesen-Fruehstueck und das fuer 19 US$. Bien! Und dann gab es auch ein richtiges Wirtshaus-Zimmer mit Speisekarte, die Bekanntes bereit hielt.

Und jetzt das Grausame – der 31. Jaenner: die Fahrt nach Ascuncion (oder besser bekannt unter: ich mache jetzt mal einen Haertetest). Das ging so:

  • im Bus nach Ascuncion sitzend meine Frage an sie: Hast du eh deinen Pass dabei?
  • nach kurzen Momenten hektischen Suchens: Mist, der ist im Hotel. Was tun?
  • Ich stuerme zum Busfahrer, erklaere die Lage, er Vollbremsung, wir raus, Gepaeck raus, er wartet ein paar Kilometer von hier in der Pampa ein paar Minuten auf uns, sonst Pech gehabt.
  • Ok, Taxi, Vollgas Hotel, Zimmer auf den Kopf stellen, Ergebnis negativ. Schweissperlen, aber nicht vor Hitze. Oh, oh, iste nicht gut.
  • Dann Schweissperlen wieder eingepackt, weil auch der Pass auftaucht – natuerlich in meinem Gepaeck (prima gemacht, danke!). Zur Erklaerung: zur Risikovermeidung hatte sie immer die Flugtickets, ich die Paesse. Gestern habe ich ihr den Pass fuer eine Stunde ueberlassen, weil ich aus dem Hotel musste. Wie der wieder in mein Gepaeck kam, weiss wohl nur das paraguayanische Bier…
  • Da unser Bus schon laengst ueber alle Berge war, retour zum Busbahnhof, nochmals die bloede Sache erklaeren, um Verstaendnis bitten, ah, und 2 Stunden spaeter wuerde wieder ein Bus fahren. Ok, wir warten, weil wir nicht nochmal bezahlen muessen. Nett!
  • Dann: der Schalter-Mensch sagt uns 90 min spaeter, der Bus fahre nicht, aber ein anderer, der nicht hier stehen bliebe, sondern irgendwo bei KM 7 in der Pampa.
  • Ok, wir hinausgetuckert, mit Schrott-Omnibus, warten dann im de-facto-Nichts unter Wellblech-Daechern. werden bestaunt, aber nach 90 min warten in der Mittagshitze (nun hatte es 40 Grad), dann der Bus.
  • Ok, wieder die bloede Geschichte erklaeren, dem Busfahrer und allen Anwesenden, dann endlich Abfahrt, um jede 500 m stehen zu bleiben, um Leute aufzunehmen.
  • Nach zwei miesen Videos und 5 Stunden Holper-Fahrt Ankunft in Ascuncion um 18.00
  • Ende der Geschichte.
0 replies
  1. Anonymous says:
    2. February, 2006 at 09:13

    spannend euer bericht. abenteuer mit einigen aufregungen.bei uns gleichbleibend winterlich. vielleicht ein trost für eure hitze.alles liebe von daheim

  2. Anonymous says:
    5. February, 2006 at 21:20

    Wunderbar spannend erzählte Geschichten. Bin begeistert und freue mich auf jede neue Reisebeschreibung.Nach meiner Meinung hast du aber die traumhaften Wasserfälle zu wenig erwähnt. Ich war 1991 dort und war begeistert über soviel Schönheit der Natur.Das ist keine Kritik, sondern nur noch mal ein Hinweis in eigener Sache.Dafür gab es ein wunderschönes Foto.Danke sagt M.

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